GESCHICHTE


Als einer der ältesten Vereine im Umkreis wurde der TSV Thiersheim im Jahre 1857 als reiner Turnverein aus der Taufe gehoben. Die Sparte Fußball wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg im TSV gegründet. 
Nach einigen Lernjahren wurde im Jahr 1958 der erstmalige Aufstieg in die A-Klasse des Fußballkreises Marktredwitz geschafft. Dort etablierte sich der TSV sehr schnell und war über viele Jahre  hinweg einer der führenden Fußballvereine im Kreis. Bezeichnend war zum Beispiel, dass im Jahr 1966 bei einem Spiel einer Kreisauswahl gegen den damaligen Regionalligisten (zu der Zeit die zweithöchste Liga) FC Bayern Hof nicht weniger als fünf Spieler des TSV im Aufgebot des Fußballkreises Marktredwitz standen. Aber es wurde damals die Jugendarbeit vernachlässigt und so war es kein Wunder, dass Ende der sechziger Jahre ein stetiger Abstieg folgte. Innerhalb von zwei Jahren stieg der TSV in die C-Klasse ab. Der absolute sportliche Tiefpunkt war erreicht. Es gab keinen Trainer und keinen Abteilungsleiter und nur wenige Getreue hielten den Spielbetrieb aufrecht.


Erst Mitte der siebziger Jahre wurde wieder verstärkt Jugendarbeit betrieben und es fanden sich Männer, die die Abteilung Fußball des TSV Thiersheim übernahmen und sehr gute Arbeit leisteten. Darunter befand sich auch ein gewisser Gerd König, der anfangs als Trainer und Spartenleiter, später als 1.Vorstand und bis zum heutigen Tag als Sponsor und Gönner maßgeblichen Anteil am Höhenflug des TSV haben sollte. Prompt stellte sich auch der Erfolg wieder ein und in der Saison 1980/81 wurde die C-Klassenmeisterschaft eingefahren.


Zwei Jahre später folgte der Aufstieg in die A-Klasse und der Name "TSV Thiersheim" bekam im Fußballkreis wieder Klang. Auch der Wiederabstieg in die B-Klasse 1984 konnte den Aufschwung nicht bremsen. Mit Fritz Elbel aus Arzberg wurde ein Trainer verpflichtet, der es mit seinem kameradschaftlichen Wesen schaffte, die Begeisterung für den Fußballsport beim TSV weiter zu festigen. So war es nur logisch, dass der Weg weiter nach oben führte. 1987 stieg man als Zweiter von der B-Klasse in die A-Klasse auf und schon ein Jahr später wurde mit einem Durchmarsch und der Erringung der Vizemeisterschaft der Aufstieg in die Bezirksliga Oberfranken Ost geschafft. Das Duo König/Elbel hatte den TSV auf den Gipfel seiner sportlichen Laufbahn geführt.1988 wurde die "Alfred Reul - Sportanlage" eingeweiht und damit die besten Voraussetzungen für weitere Erfolge geschaffen.

Fritz Elbel beendete nach vier Jahren erfolgreicher Arbeit seine Trainertätigkeit beim TSV und mit Franz Nietner wurde ein Nachfolger verpflichtet, der sich schon bei vielen Vereinen einen Namen gemacht hatte und dessen fachliche Qualitäten allein schon den sportlichen Erfolg garantieren. Trotz intensiver Arbeit des neuen Trainers und der Spieler wurde der Klassenerhalt in der Bezirksliga auf Grund einer zu dünnen Spielerdecke um einen Punkt verfehlt und man musste nach einem Entscheidungsspiel wieder absteigen. Aber die Mannschaft und der Trainer hielten zusammen und in einer furiosen Saison wurde die Meisterschaft in der A-Klasse mit großem Vorsprung errungen.

Der TSV Thiersheim war zu einem Aushängeschild des Fußballkreises Marktredwitz geworden und so war es nicht verwunderlich, dass sich hochkarätige Spieler aus dem Umkreis dem TSV anschlossen. Außerdem war es durch den politischen Wandel in der Welt möglich geworden, Fußballer aus dem Nachbarland Tschechien für unseren Verein zu gewinnen und damit den Nachteil des fehlenden Hinterlandes auszugleichen.

Ab 1990 gehörte also der TSV zu einer festen Größe in die Bezirksliga. Es wurde 1991 auf Anhieb der zweite Platz belegt und nur durch eine unglückliche Niederlage im Elfmeterschießen gegen den TSV Hirschaid der Sprung in die Oberliga knapp verpasst. In den nächsten drei Jahren folgten weitere Platzierungen im oberen Tabellendrittel der Bezirksliga. Nach fast sechs Jahren beendete Franz Nietner 1994 sein Engagement beim TSV und es wurde Werner Hofer aus Schönwald als Trainer verpflichtet.

Die Saison 1995/96 in der Bezirksoberliga Oberfranken begann mit einem Paukenschlag: Vor der Rekordkulisse von 1200 Zuschauern wurde der große Nachbar SC Wacker Marktredwitz im erstmaligen Punktspielduell mit 4:1 bezwungen und der Grundstein für eine tolle Saison gelegt. Der TSV Thiersheim spielte die ganze Saison über an der Spitze mit und am Ende wurde erst im Elfmeterschießen in einem Entscheidungsspiel gegen den ASV Gaustadt der Meistertitel in der Oberliga verspielt. Aber glücklichen Umständen war es zu verdanken, dass man auch als Vizemeister direkt in die Landesliga Nord aufstieg. Das angestrebte Saisonziel Klassenerhalt wurde souverän geschafft und die Saison mit dem 12.Platz abgeschlossen. 

Im ersten Punktspiel der Saison 1997/98 gastierte die große SpVgg Bayreuth in Thiersheim. Vor 1500 Zuschauern und unter der Berichterstattung von Oberfranken TV wurde in einem auf hohem Niveau stehenden Spiel ein Hochverdientes 0:0 erreicht. Nach vier erfolgreichen Jahren in der Landesliga Nord konnte die Klasse nicht mehr gehalten werden und der TSV musste nach einer unglücklichen 1:2 Niederlage im Relegationsspiel gegen den SV Friesen wieder in die Bezirksoberliga absteigen.

Werner Hofer war während der Saison 1999/2000 als Trainer zurückgetreten und das Amt wurde an den Trainer der 2.Mannschaft, Roman Pribyl übertragen. Dieser schaffte es, die Mannschaft wieder zum Erfolg zu führen und mit ihr mit sage und schreibe 114 geschossenen Toren die Vizemeisterschaft hinter der starken Mannschaft von Wacker Trailsdorf zu erringen. Im notwendigen Entscheidungsspiel um den Aufstieg wurde der Vizemeister der Bezirksoberliga Unterfranken, der TSV Knetzgau, mit 4:1 vom Platz gefegt und der Wiederaufstieg in die Landesliga Nord geschafft.
Leider musste der TSV nach 3 Jahren Zugehörigkeit wieder absteigen.

Mit einem totalen Umbruch in der Mannschaft und dem Einbauen der Jugendspieler statt der älteren Garnitur setzte Trainer Pribyl klare Zeichen für die Zukunft des Vereins. Nach 2 Jahren in der Bezirksoberliga, in der man nach einem hervorragenden dritten Platz in der Saison 2004/2005 im darauf folgenden Jahr die Meisterschaft einfahren konnte. Diese Spielzeit zählte mit dem Erringen der Kreismeisterschaft (sowohl Feld als auch Halle), dem Sieg bei den oberfränkischen Hallenmeisterschaften sowie einem sechsten Platz bei den bayerischen Hallenmeisterschaften zum erfolgreichstem Jahr in der Vereinsgeschichte. Erwähnenswert ist auch, dass man erst im Viertelfinale auf Bezirksebene nach Elfmeterschießen gegen den Regionalligisten SpVgg Bayreuth verlor.