TSV I - TV Selb-Plößberg 3:2 (2:1)

TSV Thiersheim: Brtva, Cernousek, Sahin, Seidel, Meckl (25. Biegler; 88. Sattler), Vates, Hecht, Göcking, Gerwens, Sycha, Damrot

Tore: 1. Min. Göcking 1:0 (FE), 10. Min. Gerwens 2:0, 34. Min. Ryba 2:1,
57. Min. Vates 3:1, 87. Min. Peroutka 3:2 (FE)

Das für beide Teams wichtige Derby enthielt jede Menge Zündstoff. Vor allem in der Endphase kochten auf der Gästebank Emotionen hoch. Die Selb-Plößberger kritisierten jede Abseitsentscheidung des keineswegs schwach leitenden Unparteiischen. Nach dem Schlusspfiff hatte Gästeakteur Ugur Yetim seine Nerven nicht in Griff, beleidigte den Schiedsrichter und sah deshalb den roten Karton. Mit einer Platzwunde am Kopf schied in der 24. Minute Thiersheims Tobias Meckl aus; er war mit TV-Keeper Bernd Lackmann unglücklich zusammengeprallt.
Paukenschlag
Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Cernousek servierte nach 30 Sekunden für Damrot, TV-Schlussmann Lackmann warf sich dem heranbrausenden TSV-Akteur vor die Füße, dieser segelte spektakulär durch die Luft und der Schiedsrichter deutete sofort auf den Punkt. Cernousek verwandelte den Strafstoß sicher zum Führungstreffer. Nur eine Minute danach zielte Peroutka auf der Gegenseite am langen Eck vorbei.
Mit hektischen Aktionen auf beiden Seiten ging es weiter, die Platzherren hatten mehr vom Spiel, sie waren am Drücker. Bei den Gästen hatte der schnelle Rückstand Spuren hinterlassen. Ein sehenswerter TSV-Angriff, abgeschlossen von Gerwens - Damrot hatte das Leder im Strafraum durchgelassen - brachte das 2:0. Die Pribyl-Truppe befand sich auf der Siegesstraße, der Tabellenvorletzte offenbarte Abwehrprobleme.
Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gäste besser in Fahrt. Bei Thiersheim taten sich Lücken auf, der Faden war gerissen. Als Ryba eine Vorarbeit von Bulat zum Anschlusstreffer genutzt hatte, wackelten die Einheimischen gewaltig. Nun stand TSV-Keeper Brtva mehrfach im Mittelpunkt. Mit Glanztaten verhinderte er den in der Luft liegenden Ausgleich.
Offener Schlagabtausch
Nach der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Thiersheimer agierten übernervös und trennten sich meist zu spät vom Ball. In der 54. Minute klärte Brtva in höchster Not vor Ryba. Einzelaktionen von Sycha sowie Ryba brachten nichts ein. Das 3:1 fiel wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Damrot legte quer, Vates eilte herbei und drosch das Spielgerät aus etwa 14 Metern in die Maschen.
In der Folgezeit gab es Großchancen hüben wie drüben. Die beiden Torhüter erwiesen sich jedoch als Meister ihres Fachs. Ein Elfmetergeschenk verhalf den Gästen zum Anschlusstreffer. Zuvor hatte Friedrich für seinen bereits geschlagenen Torhüter Lackmann auf der Linie geklärt, Absender des Balles war Biegler.
TSV-Trainer Romas Pribyl stellte nach dem Abpfiff fest: "Über diesen Sieg können wir froh sein. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Nach dem 2:0 haben meine Jungs aufgehört, Fußball zu spielen. Für die Moral sind die drei Punkte sehr wichtig."
Kollege Jürgen Forndran: "Das war ein Spiel der verpassten Möglichkeiten. Wir sind mindestens sechs Mal allein aufs Tor zugelaufen und haben kein Kapital daraus geschlagen. Die ersten 20 Minuten haben wir total verschlafen." R. C.

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