ZV Thierstein - TSV Thiersheim    4:3 (2:0) 

TSV Thiersheim: Brtva, Biegler (75. Min. Bartek), Seidel, Hartbauer, Vates, Hecht, Göcking, Meckl (46. Sattler), Nedbaly, Damrot, Cernousek

Tore: 2. Jon 1:0, 41. Jon (Foulelfmeter) 2:0, 57. Bauer 3:0, 62. Nedbaly 3:1, 81. Nedbaly (Foulelfmeter) 3:2, 82. Vates 3:3, 92. Svehla 4:3.

Der Kreisklassist ZV Thierstein sorgt im Totopokal weiter für Furore und warf nach den Röslauern am Ende glücklich, aber keineswegs unverdient auch den Bezirksoberligisten vom TSV Thiersheim aus dem Wettbewerb. Was allerdings eine Stunde lang wie eine klare Angelegenheit für den bis dahin überlegenen und besseren Kreisklassisten ausgesehen hatte, spitzte sich zum Ende hin noch dramatisch zu. Schafften doch die Gäste dank einer klasse Moral das Kunststück, einen 0:3-Rückstand in der 82. Minute auszugleichen.
Ein nach einem umstrittenen Freistoß erzieltes Tor in der Nachspielzeit durch den nach vorn geeilten Svehla entschied dann dieses intensiv geführte Fußballspiel in der letzten Minute der Nachspielzeit. Der alles andere als souveräne Unparteiische pfiff danach gar nicht mehr an. Entsprechend erbost reagierten die Gäste-Verantwortlichen und Spieler, die kein Foul von Nedbaly an Prancl, stattdessen eine Schwalbe gesehen haben wollten. Anders sah es der neben Bauer, Jon und Svehla überragende ZV-Kapitän Müfit Topcu: "Ein klares Foul. Unser Spieler wurde umgestoßen."
Fest steht: Diese Partie werden beide Lager so schnell nicht vergessen. Mit einem Paukenschlag eröffneten die vom Anpfiff weg hellwachen Thiersteiner die Partie, als der überragende Jon entschlossen in einen Lafata-Freistoßball lief und per Kopf zur Führung verwandelte. Der gleiche Spieler legte später per Foulelfmeter nach. Allerdings erst im zweiten Versuch, da der zunächst parierende Gäste-Torhüter Brtva angeblich zu früh die Linie verlassen hatte und der Schiedsrichter wiederholen ließ. Die Thiersheimer agierten bis dahin ohne Ordnung. Ihnen fehlte nach dem Ausfall von Sycha und Gerwens ein Denker und Lenker. Auch in der Abwehr klafften nach Krellers Fehlen große Lücken. Dagegen steckte der Gastgeber, der bis zur Pause dem 3:0 näher war als der TSV dem Anschlusstor, den Ausfall von Jesipcuk und Ciznar locker weg.
Prancl hätte kurz vor dem Pausenpfiff bereits alles klar machen können, versiebte völlig frei stehend. Den einzig gelungenen Thiersheimer Angriff hatten nach einer halben Stunde Cernousek und Göcking inszeniert, aber Vosyka das Leder über die Latte gelenkt. Und auch bei Hartbauers Ball stand er kurz darauf goldrichtig. Das aber war's schon mit der Gäste-Herrlichkeit.
Nach Bauers 3:0 nach knapp einer Stunde - in der Entstehung ein herrlicher Treffer - schien die Partie gelaufen. Warum danach die Platzherren völlig einbrachen und die kräftemäßig mächtig zulegenden Thiersheimer nach Nedbalys 3:1 immer mehr die Oberhand gewannen, dafür fand nach Spielschluss kaum einer eine einleuchtende Erklärung. Auf alle Fälle dominierte von nun an der Bezirksoberligist, immer wieder angetrieben von Vates, Cernousek, und Göcking. Heimhalts überflüssige Attacke im Strafraum gegen Damrot bedeutete zwangsläufig Elfmeter. Kaum war der Jubel über Nedbalys Tor verklungen, bediente der wieselflinke Göcking den am Toreck lauernden Vates, der den Ball volley zum 3:3 unter die Latte versenkte.
Nach diesem Doppelschlag schienen die Thiersteiner völlig am Boden zerstört. Doch auch die Thiersheimer mussten jetzt nach der Aufholjagd dem Kräftverschleiß Tribut zollen, setzten nicht mehr entschlossen nach und leisteten sich in der allgemeinen Hektik Ballverluste, die letztendlich ursächlich für die unglückliche Niederlage waren.

zurück