TSV I - FCV Röslau 0:1 (0:0)
24.03.2012
TSV
Thiersheim: Karnitzschky, Cernousek, Sahin,
Seidel, Hartbauer (61. Min. Lima), Vates, M. Walther
(70. Benker), D. Walther, Bartek, Nedbaly (83.
Sattler),
Tor: 47. Min. Kopriva 0:1. –
Rote Karte: Kalan (62.) wegen Handspiels.
Gelb-Rote Karte: Bafra (83.) wg. Unsportlichkeit.
Rational, effektiv, glücklich
Der TSV Thiersheim kann gegen den FC Vorwärts Röslau nicht mehr gewinnen. Trotz eines halben Dutzend hochkarätiger Chancen und fast 30 Minuten lang mit einem Mann mehr auf dem Platz unterliegt die Truppe von Roman Pribyl. Das Nachbarderby der Fußball- Bezirksoberliga sehen 450 Zuschauer.
Es ist die vierte Niederlage im vierten Aufeinandertreffen der Kontrahenten und die mit Sicherheit die unglücklichste. Zu allem Überfluss schied der Thiersheimer Torjäger Frantisek Nedbaly nach einem Kopfballduell in der 83. Minute mit einer klaffendenWunde im Gesicht aus. Es schlossen sich tumultartige Szenen auf demSpielfeld und vor der Thiersheimer Bank an, als sich Spieler und Verantwortliche in die Haare kriegten. Die Partie war minutenlang unterbrochen.
Von so einer Effektivität können die Thiersheimer nur träumen: „Die Röslauer haben einmal aufs Tor geschossen und gewonnen, da kann ich nur gratulieren“, erklärte Roman Pribyl nur äußerlich gefasst. Innen drin brodelte es wie in einemVulkan. Der Thiersheimer Trainer, finster dreinschauend, war restlos bedient angesichts der Tatsache, dass selbst sein bester Stürmer, Frantisek Nedbaly, in der 33. Minute nicht mal das leere Tor traf und in Halbzeit zwei auch noch mit einem viel zu schwach getretenen Handelfmeter am insgesamt überragenden Torhüter Sebastian Blechschmidt scheiterte (64.). Martin Damrot (31.), freistehend per Kopf, hatte es zuvor nicht besser gemacht und im Röslauer Keeper seinen Meister gefunden. Die Röslauer taten erstaunlich wenig, in einer bis auf die beiden Thiersheimer Möglichkeiten ereignislosen und langweiligen ersten Hälfte. Um so verwunderlicher, dass vor allem von rechts, wo der junge Lukas Bartek viele Freiräume genoss, von den Hausherren wenig kam. Der Gast war fast ausschließlich auf Ballsicherung bedacht, operierte nur mit langen Bällen, die Abwehrchef Cernousek mit sicherem Auge nur abzulaufen brauchte. Von den beiderseits angekündigten Offensivaktionen war lange Zeit wenig zu sehen. Den Röslauern genügte zwei Minuten nach der Pause ein Antritt des schnellen Bobby Bafra, der routiniert bei Michael Walther einhakte, um den Freistoß für das „goldene“ Tor zu erzwingen: Petr Kopriva nahm kurz Anlauf und „hämmerte“ das Leder trocken zum völlig überraschenden 0:1 in die Maschen. Der ansonsten fehlerfrei agierende Matthias Karnitzschky hatte sich verspekuliert, vergeblich auf einen Heber über die Mauer gewartet und dabei das Torwarteck vernachlässigt. Die Röslauer machten endlich den Dampf, denman von demfavorisierten und in Bestbesetzung aufgelaufenen Tabellenzweiten schon lange erwartet hatte. Eine klare Chance durch den zur Pause eingewechselten Ertac Tonka, der den besser postierten MarkusWalther übersah, und eine durch Walther selbst blieben allerdings die einzige Ausbeute. Nach einer guten Viertelstunde war der Spuk schon wieder vorbei. Ein toller Flugkopfball des Ex-Röslauers Daniel Walther (59.), den der wackerer Vorwärts-Keeper nie und nimmer erreicht hätte, prallte ans Lattenkreuz und von da ins Feld zurück. Es war der Auftakt zu einem munteren Scheibenschießen der Thiersheimer, bei dem der bis dahin exzellente Gäste-Abwehrchef Kalan in der 62. Minute für seinen geschlagenen Torwart mit der Hand auf der Linie rettete und die Rote Karte sah. In der Röslauer Abwehr herrschte von nun ab Chaos pur. Die Hausherren entfachten einen halbstündigen Sturmlauf, der es in sich hatte – allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Oft verzettelten sich die Akteure, suchten immer noch einen besser postierten Mitspieler, statt einfach drauf zu halten. Für viel Betrieb sorgte dafür auf der linke Seite der eingewechselte Patrick Lima, doch seine Abnehmer agierten zu umständlich. Zu allem Überfluss verletzte sich noch der bis dahin ungemein fleißige, nur vor demTor unglücklich agierende Frantisek Nedbaly bei einem Kopfballduell mit Lukas Zakrzewski schwer im Gesicht. Der Verletzte deutete an, einen Schlag mit dem Ellenbogen erhalten zu haben, und wollte, obwohl blutüberströmt, auf seinen Kontrahenten los. Das hatte zur Folge, dass sich Spieler und Verantwortliche vor der Thiersheimer Bank in die Haare gerieten und die Partie fünf Minuten lang unterbrochen war. Dabei sah der bereits verwarnte Röslauer Spielertrainer Bobby Bafra die Gelb-Rote Karte. „Ich habe mich nur mit meinem Kollegen Pribyl unterhalten, da wurde ich von Damrot umgeschubst und bin nur aufgesprungen“, erklärte Bafra. „Mehr war nicht.“ Mehr kam dann aber auch nicht von den offensichtlich geschockten Thiersheimern, die zunächst nicht wussten, wie ihnen geschehen war. Das insgesamt gute Schiedsrichtergespann reagierte ruhig und besonnen und legte die Vorteilsregel in der ansonsten sehr fairen Partie vorbildlich aus.
Peter Perzl
Stimmen zum Derby
Trainer Roman Pribyl (TSV Thiersheim): „Wer die leere Kiste nicht trifft, ist selber schuld an seiner Niederlage. Wir hätten zur Halbzeit führen müssen und waren auch insgesamt spielerisch besser. Darum ist die Niederlage so bitter. Die Röslauer bolzen die Bälle nur vor und schießen auch noch das einzige Tor. Das ist schon Wahnsinn. Das heißt 100 Prozent Chancenverwertung. Der gute Keeper hat Röslau den Sieg gerettet. Wenn ich Hin- und Rückspiel zusammenrechne, hätten wir sechs Punkte haben können.“
Trainer Turan „Bobby“ Bafra (FC Vorwärts Röslau): „Wir sind glücklich mit einem Freistoß in Führung gegangen. Aber ich bin stolz auf meine Spieler, die bis zum Umfallen gekämpft haben wie die Löwen. Mir waren die vielen Ballverluste in der ersten Halbzeit einfach zu hoch, deshalb habe ich zur Pause umgestellt und bin mehr in die Spitze. Die Gelb- Rote Karte gegen mich war nicht gerechtfertigt. Bei der Verletzungs-Unterbrechung habe ich mich nur mit meinem Trainerkollegen Pribyl unterhalten, den ich im Übrigen sehr schätze. Das hat der Schiedsrichter falsch aufgefasst und gedacht ich provoziere.“
Kapitän Georg Seidel (Thiersheim): „Ich bin sehr enttäuscht.Wir hatten so viele Chancen und haben doch verloren. Und dann kriegen wir ein Tor, wo der Ball im Torwarteck landet. Unser Keeper hat wohl mit einem Heber gerechnet.
Lukas Zakrzewski (Röslau): „Es tut mir leid für den Frantisek Nedbaly und ich wünsche ihm gute Besserung. Ich war der Meinung, er ist in der Luft mit seinem Kopf an mein Kinn gestoßen. Meine Mitspieler haben mir jetzt gesagt, dass es doch der Ellenbogen gewesen sein könnte. Es war aber mit Sicherheit keine Absicht. Ich sehe ihn auch nicht, habe nur auf den Ball geschaut.“
Daniel Walther (vorher Röslau, jetzt Thiersheim): „Gegen die alten Kumpels, das ist immer schön. Da gibt es keine Hassgefühle. In der zweiten Halbzeit mussten wir das Spiel gewinnen. Die erste war zerfahren. Am Ende wurde es noch richtig hektisch. Einen Punkt hätten wir mindestens verdient gehabt. Der wäre so wichtig gewesen.
Sebastian Blechschmidt (Röslau): „Es ist natürlich sehr schön, kein Tor bekommen zu haben. Durch den gehaltenen Elfmeter darf ich mich ein bisschen als Matchwinner fühlen. Es war wohl die entscheidende Situation. Mit dem 1:1 hätte das Spiel schnell kippen können. ZumSchluss haben wir das Spiel mit Glück und Geschick überstanden. Die Verletzung von Frantisek Nedbaly hat übel ausgeschaut, darum war anschließend trotz der langen Nachspielzeit die Luft raus.“ Peter Perzl
Tor: 47. Min. Kopriva 0:1. –
Rote Karte: Kalan (62.) wegen Handspiels.
Gelb-Rote Karte: Bafra (83.) wg. Unsportlichkeit.
Rational, effektiv, glücklich
Der TSV Thiersheim kann gegen den FC Vorwärts Röslau nicht mehr gewinnen. Trotz eines halben Dutzend hochkarätiger Chancen und fast 30 Minuten lang mit einem Mann mehr auf dem Platz unterliegt die Truppe von Roman Pribyl. Das Nachbarderby der Fußball- Bezirksoberliga sehen 450 Zuschauer.
Es ist die vierte Niederlage im vierten Aufeinandertreffen der Kontrahenten und die mit Sicherheit die unglücklichste. Zu allem Überfluss schied der Thiersheimer Torjäger Frantisek Nedbaly nach einem Kopfballduell in der 83. Minute mit einer klaffendenWunde im Gesicht aus. Es schlossen sich tumultartige Szenen auf demSpielfeld und vor der Thiersheimer Bank an, als sich Spieler und Verantwortliche in die Haare kriegten. Die Partie war minutenlang unterbrochen.
Von so einer Effektivität können die Thiersheimer nur träumen: „Die Röslauer haben einmal aufs Tor geschossen und gewonnen, da kann ich nur gratulieren“, erklärte Roman Pribyl nur äußerlich gefasst. Innen drin brodelte es wie in einemVulkan. Der Thiersheimer Trainer, finster dreinschauend, war restlos bedient angesichts der Tatsache, dass selbst sein bester Stürmer, Frantisek Nedbaly, in der 33. Minute nicht mal das leere Tor traf und in Halbzeit zwei auch noch mit einem viel zu schwach getretenen Handelfmeter am insgesamt überragenden Torhüter Sebastian Blechschmidt scheiterte (64.). Martin Damrot (31.), freistehend per Kopf, hatte es zuvor nicht besser gemacht und im Röslauer Keeper seinen Meister gefunden. Die Röslauer taten erstaunlich wenig, in einer bis auf die beiden Thiersheimer Möglichkeiten ereignislosen und langweiligen ersten Hälfte. Um so verwunderlicher, dass vor allem von rechts, wo der junge Lukas Bartek viele Freiräume genoss, von den Hausherren wenig kam. Der Gast war fast ausschließlich auf Ballsicherung bedacht, operierte nur mit langen Bällen, die Abwehrchef Cernousek mit sicherem Auge nur abzulaufen brauchte. Von den beiderseits angekündigten Offensivaktionen war lange Zeit wenig zu sehen. Den Röslauern genügte zwei Minuten nach der Pause ein Antritt des schnellen Bobby Bafra, der routiniert bei Michael Walther einhakte, um den Freistoß für das „goldene“ Tor zu erzwingen: Petr Kopriva nahm kurz Anlauf und „hämmerte“ das Leder trocken zum völlig überraschenden 0:1 in die Maschen. Der ansonsten fehlerfrei agierende Matthias Karnitzschky hatte sich verspekuliert, vergeblich auf einen Heber über die Mauer gewartet und dabei das Torwarteck vernachlässigt. Die Röslauer machten endlich den Dampf, denman von demfavorisierten und in Bestbesetzung aufgelaufenen Tabellenzweiten schon lange erwartet hatte. Eine klare Chance durch den zur Pause eingewechselten Ertac Tonka, der den besser postierten MarkusWalther übersah, und eine durch Walther selbst blieben allerdings die einzige Ausbeute. Nach einer guten Viertelstunde war der Spuk schon wieder vorbei. Ein toller Flugkopfball des Ex-Röslauers Daniel Walther (59.), den der wackerer Vorwärts-Keeper nie und nimmer erreicht hätte, prallte ans Lattenkreuz und von da ins Feld zurück. Es war der Auftakt zu einem munteren Scheibenschießen der Thiersheimer, bei dem der bis dahin exzellente Gäste-Abwehrchef Kalan in der 62. Minute für seinen geschlagenen Torwart mit der Hand auf der Linie rettete und die Rote Karte sah. In der Röslauer Abwehr herrschte von nun ab Chaos pur. Die Hausherren entfachten einen halbstündigen Sturmlauf, der es in sich hatte – allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Oft verzettelten sich die Akteure, suchten immer noch einen besser postierten Mitspieler, statt einfach drauf zu halten. Für viel Betrieb sorgte dafür auf der linke Seite der eingewechselte Patrick Lima, doch seine Abnehmer agierten zu umständlich. Zu allem Überfluss verletzte sich noch der bis dahin ungemein fleißige, nur vor demTor unglücklich agierende Frantisek Nedbaly bei einem Kopfballduell mit Lukas Zakrzewski schwer im Gesicht. Der Verletzte deutete an, einen Schlag mit dem Ellenbogen erhalten zu haben, und wollte, obwohl blutüberströmt, auf seinen Kontrahenten los. Das hatte zur Folge, dass sich Spieler und Verantwortliche vor der Thiersheimer Bank in die Haare gerieten und die Partie fünf Minuten lang unterbrochen war. Dabei sah der bereits verwarnte Röslauer Spielertrainer Bobby Bafra die Gelb-Rote Karte. „Ich habe mich nur mit meinem Kollegen Pribyl unterhalten, da wurde ich von Damrot umgeschubst und bin nur aufgesprungen“, erklärte Bafra. „Mehr war nicht.“ Mehr kam dann aber auch nicht von den offensichtlich geschockten Thiersheimern, die zunächst nicht wussten, wie ihnen geschehen war. Das insgesamt gute Schiedsrichtergespann reagierte ruhig und besonnen und legte die Vorteilsregel in der ansonsten sehr fairen Partie vorbildlich aus.
Peter Perzl
Stimmen zum Derby
Trainer Roman Pribyl (TSV Thiersheim): „Wer die leere Kiste nicht trifft, ist selber schuld an seiner Niederlage. Wir hätten zur Halbzeit führen müssen und waren auch insgesamt spielerisch besser. Darum ist die Niederlage so bitter. Die Röslauer bolzen die Bälle nur vor und schießen auch noch das einzige Tor. Das ist schon Wahnsinn. Das heißt 100 Prozent Chancenverwertung. Der gute Keeper hat Röslau den Sieg gerettet. Wenn ich Hin- und Rückspiel zusammenrechne, hätten wir sechs Punkte haben können.“
Trainer Turan „Bobby“ Bafra (FC Vorwärts Röslau): „Wir sind glücklich mit einem Freistoß in Führung gegangen. Aber ich bin stolz auf meine Spieler, die bis zum Umfallen gekämpft haben wie die Löwen. Mir waren die vielen Ballverluste in der ersten Halbzeit einfach zu hoch, deshalb habe ich zur Pause umgestellt und bin mehr in die Spitze. Die Gelb- Rote Karte gegen mich war nicht gerechtfertigt. Bei der Verletzungs-Unterbrechung habe ich mich nur mit meinem Trainerkollegen Pribyl unterhalten, den ich im Übrigen sehr schätze. Das hat der Schiedsrichter falsch aufgefasst und gedacht ich provoziere.“
Kapitän Georg Seidel (Thiersheim): „Ich bin sehr enttäuscht.Wir hatten so viele Chancen und haben doch verloren. Und dann kriegen wir ein Tor, wo der Ball im Torwarteck landet. Unser Keeper hat wohl mit einem Heber gerechnet.
Lukas Zakrzewski (Röslau): „Es tut mir leid für den Frantisek Nedbaly und ich wünsche ihm gute Besserung. Ich war der Meinung, er ist in der Luft mit seinem Kopf an mein Kinn gestoßen. Meine Mitspieler haben mir jetzt gesagt, dass es doch der Ellenbogen gewesen sein könnte. Es war aber mit Sicherheit keine Absicht. Ich sehe ihn auch nicht, habe nur auf den Ball geschaut.“
Daniel Walther (vorher Röslau, jetzt Thiersheim): „Gegen die alten Kumpels, das ist immer schön. Da gibt es keine Hassgefühle. In der zweiten Halbzeit mussten wir das Spiel gewinnen. Die erste war zerfahren. Am Ende wurde es noch richtig hektisch. Einen Punkt hätten wir mindestens verdient gehabt. Der wäre so wichtig gewesen.
Sebastian Blechschmidt (Röslau): „Es ist natürlich sehr schön, kein Tor bekommen zu haben. Durch den gehaltenen Elfmeter darf ich mich ein bisschen als Matchwinner fühlen. Es war wohl die entscheidende Situation. Mit dem 1:1 hätte das Spiel schnell kippen können. ZumSchluss haben wir das Spiel mit Glück und Geschick überstanden. Die Verletzung von Frantisek Nedbaly hat übel ausgeschaut, darum war anschließend trotz der langen Nachspielzeit die Luft raus.“ Peter Perzl